Empfehlungen zum Umgang mit Stadttauben

Stadttauben sind heute in städtischen Gebieten heimatlos. Die Stadt Singen gibt Empfehlungen zum Umgang mit Stadttauben.

Mehrere Tauben auf der Wiese.
Das Füttern von Tauben auf öffentlichen Straßen und Gehwegen sowie in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen ist verboten.

Stadttauben sind Nachkommen von Haustauben, die früher Fleisch, Eier und Dünger lieferten sowie als Brieftauben eingesetzt wurden. Mit der Zeit ging ihre Bedeutung verloren. Aufgegebene Taubenschläge, entflogene Haus- oder Rassetauben und Tiere, die den Anforderungen des Taubensports nicht genügen, bilden den Ursprung heutiger Stadttaubenbestände.

Stadttauben sind somit keine Wildvögel, sondern heimatlose Haustiere. Vor diesem Hintergrund übernimmt die Stadt Singen Verantwortung für diese Tiere, indem sie ein Stadttaubenmanagement aufbaut. Mehrere Stadttaubeneinrichtungen sollen nun – über das Stadtgebiet verteilt – entstehen, in denen die Tiere brüten und ihren Kot absetzen. Die Eier werden dabei durch Ei-Attrappen ersetzt; dadurch vermehren sich die Tiere sich nicht mehr unkontrolliert.

In der ersten Stadttaubeneinrichtung wurden letztes Jahr innerhalb von sechs Monaten über 130 Eier getauscht. Bis die Tauben im Stadtbild aber merklich abnehmen, wird es noch eine Weile dauern, denn die Suche nach weiteren Standorten für Taubeneinrichtungen gestaltet sich schwierig.

Auch Bürgerinnen und Bürger können dazu beitragen, dass Stadttauben in Singen und den Ortsteilen nicht weiter zunehmen. PV-Anlagen auf Dächern sollten in Zusammenarbeit mit einer Fachfirma tierschutzgerecht vergittert werden, damit Tauben darunter nicht mehr brüten können. Weitere Brutplätze an Häusern sollten im Winter ebenfalls verschlossen werden. Eine Bitte: Vergrämungsmaßnahmen sollten nicht selbst, sondern durch fachkundige Personen ausgeführt werden. Außerdem sollten Tauben nicht selbst gefüttert werden. Die Tiere gewöhnen sich schnell an regelmäßige Futterquellen und treten in immer größerer Zahl auf. Dann kann es zu unangenehmen Überlastungserscheinungen kommen: ständig steigender Futterbedarf, Verkotungen, Beschwerden von Nachbarn etc. Oft vertreiben Tauben auch Kleinvögel von Futterstellen.

Ein weiterer Grund, die Tiere nicht selbst zu füttern, besteht darin, dass sie dann die offiziell betriebenen Stadttaubeneinrichtungen besser annehmen. In diesen werden die Tiere regelmäßig mit artgerechtem Futter und Wasser versorgt.

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass das Füttern von Tauben auf öffentlichen Straßen und Gehwegen sowie in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen nach der Polizeiordnung Singen (§ 16) untersagt ist.

Bei konkreten Taubenproblemen in Singen steht die ehrenamtlich aktive Stadttaubenhilfe als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung: +49 170 9330495 oder stadttaubenhilfe-singen@gmx.de.

Die Stadt Singen arbeitet äußerst konstruktiv mit der Stadttaubenhilfe zusammen und ist für das Engagement und die geleistete Arbeit der Ehrenamtlichen sehr dankbar.