Besonderer Ort für Trauer auf dem Waldfriedhof Singen
Auf dem Singener Waldfriedhof wurde ein ganz besonderer Trauerort feierlich eingeweiht: Für die sogenannten Sternenkinder gestaltete die Singener Künstlerin Elisabeth Paul einen speziellen „Raum“, wo Eltern um ihr Kind trauern können.
Auf dem Singener Waldfriedhof wurde ein ganz besonderer Trauerort feierlich eingeweiht: Für die sogenannten Sternenkinder (das sind Babys, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind) gestaltete die Singener Künstlerin Elisabeth Paul einen speziellen „Raum“, wo Eltern um ihr Kind trauern können.
„Ein Stahlband symbolisiert die Trennung zwischen Leben und Tod sowie den Abschied“, erläutert Paul. Zwei große Holzkiesel aus Eiche stellen Mutter und Vater dar, der kleine Holzkiesel auf der anderen Seite des Stahlbands das verstorbene Baby. Die bewusst groben Einschnitte im Eichenholz versinnbildlichen den Schmerz.
Für die beiden Klinikseelsorger Waltraud Reichle und Christoph Labuhn ist ein Ort der Verbundenheit und Begegnung geschaffen worden: „Hier können die Eltern um ihr Kind trauern und gleichzeitig spüren, dass sie nicht alleine sind.“
Oberbürgermeister Bernd Häusler betonte, wie wichtig ein solcher Platz sei und dankte allen Beteiligten, die mit ihrem Engagement zum Gelingen dieses besonderen Ortes beigetragen haben, allen voran der Klinikseelsorge, der Künstlerin Elisabeth Paul und dem Friedhofsamt.
Im Durchschnitt verliere jede zweite Frau in ihrem Leben ein Kind, erklärte Dr. Wolfram Lucke, Chefarzt der Frauenklinik; daher sei solch ein Platz „ein Segen“.
Zweimal im Jahr findet eine Trauerfeier für die Sternenkinder statt. Für jedes verstorbene Baby wird künftig ein weiterer kleiner Holzkiesel hingelegt. Auf einem Tisch in Tränenform können Angehörige kleinere „Sargbeigaben“ ablegen.