Baubeschluss für neue Scheffelhalle 2.0
Der große Wunsch nach dem Wiederaufbau der Scheffelhalle ist dank des Baubeschlusses, dem der Gemeinderat mit großer Mehrheit zugestimmt hat, zum Greifen nahe.
Der große Wunsch nach dem Wiederaufbau der Scheffelhalle ist dank des Baubeschlusses, dem der Gemeinderat mit großer Mehrheit zugestimmt hat, zum Greifen nahe und soll so der Wunsch von Oberbürgermeister Bernd Häusler bis zum 100-Jährigen Jubiläum 2025 umgesetzt werden. Von außen gleicht die Kubatur der Scheffelhalle 2.0 der alten Halle, auch wenn die Traufhöhe geringfügig angehoben wurde, um auch im Obergeschoss zwei Toilettenanlagen und sinnvoll nutzbare Lagerräume unterzubringen.
Die neue Scheffelhalle ist bis die Fundamente, die Bodenplatte und den Keller eine reine Holzkonstruktion. Ein ausgeklügeltes, stützenfreies Holztragwerk aus Baubuche mit Balkendurchmessern von 32 X 32 Zentimeter wird einen beeindruckenden Raumeindruck vermitteln, erklärt Architekt Ben Nägele bei seiner Präsentation im Gemeinderat. Ebenfalls prägend für das Bauwerk ist die Giebelfassade mit der Neuinterpretation des vierteiligen Portalmotivs über zwei Geschosse, das der alten Scheffelhalle schon Ihr Gesicht gab, mit einer Loggia, die von der Empore aus begehbar ist. Die Empore kann durch mobile textile Trennwände räumlich abgetrennt und so auch unabhängig von der restlichen Halle für kleinere Veranstaltungen genutzt werden, so Nägele weiter.
Auch sonst haben die beauftragten Planungsbüros unter Mitwirkung des Scheffelhallen-Baubeirats und dem Gebäudemanagement der Stadt Singen gemeinsam ein Gebäude geplant, das in seinem Erscheinungsbild der alten Scheffelhalle möglichst nahekommt, aber dem aktuellen Stand der Technik entspricht. So wurde beispielsweise die Größe der Toilettenanlagen im Erd- und Obergeschoss den aktuellen Anforderungen angepasst. Durch ein modernes LED-Lichtsystem kann das Tragwerk der Scheffelhalle je nach Bedarf in beliebigen Farben in Szene gesetzt werden.
Die Fußbodenheizung wird von vier klimaeffizienten Luft-Wasser-Wärmepumpen, die sich hinter der Halle befinden, mit Wärme versorgt. Dank technischer Raffinesse sind für die Belüftung der Halle im Saal keine Lüftungskanäle nötig, die das sehenswerte Holztragwerk verdecken würden. Vielmehr strömt die Luft frei von der die oberhalb der Bühne untergebrachten Zuluftanlage durch die Halle. Im Abluftgerät am anderen Ende des Gebäudes wird die verbrauchte Luft aus dem Gebäude entlassen, nachdem ihr dort die Wärme entzogen und diese wieder der Zuluftanlage zugeführt wurde. Die vollflächige Photovoltaik-Anlage, die rechnerisch auch den Strombedarf des Aachbades decken soll, wird mittels 87 x 87 Zentimeter großer schindelförmiger Indachmodule unsichtbar Energie gewinnen.
Die Baukosten belaufen sich laut Architekt Nägele - einschließlich Ausstattung und Außenanlage - auf 9,6 Millionen Euro, wobei die Versicherungssumme aufgrund des Brandschadens inklusive Abbruch- und Entsorgungskosen etwa 3,2 Millionen beträgt.