Anschluss an das Wasserstoff-Kernnetz erforderlich

Die Stadt Singen plädiert gemeinsam mit Singen aktiv Standortmarketing e.V. im Namen der hiesigen Industriebetriebe mit Vehemenz um die Aufnahme des Südwestens Deutschlands in das Wasserstoff-Kernnetz.

Die Stadt Singen plädiert gemeinsam mit Singen aktiv Standortmarketing e.V. im Namen der hiesigen Industriebetriebe mit Vehemenz um die Aufnahme des Südwestens Deutschlands in das Wasserstoff-Kernnetz. Der wirtschafts- und industriestarke Südwesten und insbesondere die Industriestadt Singen muss an das Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen sein. Die Stadt und die bei uns tätigen Industrieunternehmen benötigen zeitnah unbedingte Planungs- und Investitionssicherheit.

Eine entsprechende Forderung wurde der Bundesnetzagentur übermittelt, in der betont wird, dass eine ausreichende Verfügbarkeit von Wasserstoff am Industriestandort Singen mit dem geplanten Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes als nicht gesichert gilt. Das Schreiben liegt auch den Bundes- und Landtagsabgeordneten der Region vor.

Die Initiative der Stadt Singen und Singen aktiv ist notwendig, weil die Unternehmen jetzt die Planungssicherheit für die Energieversorgung von morgen benötigen. Gerade bei den Konzernbetrieben besteht die Sorge, dass diese bei langfristig zu hohen Energiekosten und fehlenden Zukunftsenergien auch über eine Standortverlagerung nachdenken könnten. Deshalb darf der Wasserstoffhochlauf nicht ohne den Südwesten Deutschlands stattfinden, betonen die Stadt Singen und Singen aktiv nachdrücklich.

Die nächst gelegenen Kernnetze von Singen aus sind Freiburg im Westen (Entfernung Luftlinie ca. 75 Kilometer), Lindau im Osten (Entfernung Luftlinie ca. 68 Kilometer) und oberhalb von Stuttgart im Norden (Entfernung Luftlinie über 110 Kilometer). Selbst der Bau von Unternetzen von Orten mit den oben genannten Entfernungen wird nach 2032 zeitnah nicht realisierbar sein. Die Umnutzung von bestehenden Gasnetzen zu Wasserstoffnetzen wird ebenfalls viele Jahre in Anspruch nehmen.

Mit 33.000 Erwerbstätigen am Standort – davon 27.000 versicherungspflichtig Beschäftigten, über 7.000 in der Singener Industrie, die einen Umsatz von ca. 3,1 Milliarden Euro erwirtschaftet, ist Singen ein wichtiger Jobmotor und das Industrieherz der Region.

Gewerbe- und Industriekunden in Singen verbrauchten 2022 als Vergleichswert 549.257.456 kWh Gas, so die kumulierten Werte der Thüga Energienetze Singen GmbH inklusive der „Hegau-Gemeinden“ sogar 1.049.052.271 kWh. Sollten sich die Anwendungsbereiche durch Technologieänderungen für die Nutzung von Wasserstoff erweitern, so kann es zudem zu sprunghaften großen Anstiegen kommen. So könnte sich z.B. der Bedarf im Bereich Eisenguss verfünf- bzw. versechsfachen. Bei Privatkunden lag der Gasverbrauch in der Stadt Singen 2022 bei 224.475.146 kWh, rechnet man die „Hegau-Gemeinden“ hinzu sogar bei 618.633.349 kWh.